Auch in diesem Jahr setzt das Schauspielhaus die traditionsreiche Reihe der Dresdner Reden fort, die in Kooperation mit der Sächsischen Zeitung seit mehr als zwei Jahrzehnten am Staatsschauspiel stattfindet. Jedes Frühjahr laden wir Persönlichkeiten aus Kunst, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft ein, auf der Bühne des Schauspielhauses eine Rede zur Zeit zu halten.

Sonntag, 14. Februar 2016
Naika Foroutan (Sozialwissenschaftlerin)

 

"Postmigrantische Gesellschaften. Was es für Deutschland bedeutet, ein Einwanderungsland zu sein"

Aus dem Newsletter des Schauspielhauses vom 05.02.2016

Frankfurter Allgemeine, Feuilleton vom 03.11.2015, von Karen Krüger, Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

Flüchtling als Identität „Wir brauchen eine Debatte über uns selbst“

Naika Foroutan ist Professorin für "Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik" an der Humboldt-Universität in Berlin. Im Interview spricht sie über Ressentiments gegen Muslime und die Frage, welches Leitbild Deutschland braucht.

Karen Krüger:

Frau Foroutan, Sie haben kürzlich dem „Spiegel“ ein Interview gegeben. Normalerweise werden die Interviewten im Intro mit Namen, Alter und Beruf vorgestellt. Bei Ihnen stand jedoch: Naika Foroutan, 43, war Flüchtling. Ist Flüchtling eine neue identitäre Kategorie, stärker als der Beruf?

Naika Foroutan:

Womöglich! Meine Schwester ist Schauspielerin und hat gerade den Hessischen Filmpreis entgegengenommen. Der Grundton bei der Preisverleihung war: Vor 35 Jahren musste ihre Familie den Iran verlassen, aber sie hat es trotzdem geschafft! Kurz darauf rief mein Bruder an, er lebt in der Eifel: Stell dir vor, sagte er, die wollen mit mir ein Interview als Flüchtling machen! Wir mussten beide lachen. Grundsätzlich finde ich es aber gut, Flucht als gesellschaftlichen Erfahrungsraum stärker zu thematisieren. Deutschland hat eine große Fluchtgeschichte, die jahrzehntelang wenig besprochen wurde. Es waren traumatische Erlebnisse, die Großelterngeneration konnte sie nie verarbeiten. Emotional hat diese Generation Ähnliches erlebt wie die Menschen, die jetzt nach Deutschland kommen. Auch die Vorurteile, ...

Den ganzen Artikel könnt ihr hier in der Frankfurter Allgemeine lesen.


Quelle Bild: Wikipedia (2011)Naika Foroutan (* 24. Dezember 1971 in Boppard) ist eine deutsche Sozialwissenschaftlerin. Seit 2011 leitet sie die Forschungsgruppe „Junge islambezogene Themen in Deutschland“ (JUNITED) an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Seit April 2014 ist Foroutan stellvertretende Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) und leitet dessen Arbeitsbereich „Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik“.

Im Juni 2015 wurde sie durch die Humboldt-Universität zur Professorin für „Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik“ berufen. 

Text und Bild: Wikipedia

 

 

 

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