Ein Beitrag der SZ-Online von Dominique Bielmeier

Enttäuschte Flüchtlingshelfer

Urheber Bild: Claudia Hübschmann

Auf dem Höhepunkt der Asylkrise waren sie die Helden, die anpackten. Jetzt erhalten die DRK-Helfer oft nicht mal Arbeitslosengeld I.

 

Im Februar 2015 erreichte die weltweite Asylkrise auch den Landkreis Meißen. Von Anfang an übernahm das Rote Kreuz die Betreuung der Asylsuchenden. Dazu wurden extra befristet Helfer eingestellt. Die fühlen sich inzwischen ausgenutzt.

Meißen. Die Asyl-Erstaufnahmeeinrichtungen im Landkreis sind längst leer, doch die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, die in den vergangenen Monaten die Flüchtlinge und Asylsuchenden betreut haben, sind noch mit letzten Aufräumarbeiten beschäftigt. In diesen Tagen allerdings mit einem unguten Gefühl – mit dem Eindruck, hingehalten und ausgenutzt worden zu sein.

Es sind nicht die Asylbewerber, über die die Flüchtlingshelfer erbost sind, sondern ihr eigener Arbeitgeber. Treffender müsste man sagen: ihr ehemaliger Arbeitgeber. Denn Ende Juli laufen die letzten Verträge, die das DRK mit den Helfern ursprünglich bis Ende des Jahres geschlossen hatte, aus.

Doch darum geht es nicht, denn nachdem im Mai überraschend die Nachricht aus dem Ministerium kam, dass viele Erstaufnahmeeinrichtungen in Sachsen geschlossen werden würden – auch die im Kreis – wurde den DRK-Helfern offen kommuniziert, dass damit auch ihre ohnehin befristete Anstellung enden würde. In einer Antwort des DRK auf eine SZ-Anfrage zu den Entlassungen heißt es: „Stets wurde durch das DRK darauf verwiesen, dass die Anstellungen aufgrund der unklaren Prognosen über die Flüchtlingsbewegungen ausschließlich projektbezogen beziehungsweise temporär erfolgen würden.“ Viele betroffene Helfer bestätigen das. Laut DRK wurden für den Landesverband beziehungsweise seine Tochtergesellschaften etwa 350 Stellen in der Flüchtlingsarbeit geschaffen, rund 450 weitere in den Kreisverbänden. Am 1. April waren beim DRK in Sachsen insgesamt 816 Menschen in der Flüchtlingsarbeit für die Erstaufnahmeeinrichtungen tätig. ...

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